Internationale Umfrage zur Behandlungspraktiken bei atopischer Dermatitis bei schwangeren und stillenden Frauen: Perspektiven von Ärzten

Hintergrund und Ziele

Die systemische Behandlung von schwangeren/stillenden Patientinnen mit atopischer Dermatitis (AD) ist aufgrund begrenzter Sicherheitsdaten eine Herausforderung. Wir untersuchten die Behandlungspraktiken mit systemischen Therapeutika, einschließlich des in den Leitlinien empfohlenen Ciclosporin als erste systemische Wahl, sowie neue Therapien in dieser vulnerablen Bevölkerungsgruppe.

Patienten und Methodik

Die ADCARE-Initiative des Global Allergy and Asthma Excellence Network (GA2LEN) sammelte weltweit Daten von Ärzten, die schwangere Frauen mit AD behandeln. Die Ärzte füllten einen elektronischen Fragebogen zur Anwendung systemischer Therapeutika bei schwangeren/stillenden AD-Patientinnen aus.

Ergebnisse

103 Ärzte aus 32 Ländern, vor allem Dermatologen (n = 48) und Allergologen (n = 43), nahmen an der Studie teil. Antihistaminika waren das am häufigsten in Erwägung gezogene systemische Arzneimittel während der Schwangerschaft/Stillzeit (n = 73/81, 90,1%), wobei für das erste Trimester weniger Ärzte den Einsatz systemischer Wirkstoffe in Erwägung zogen als für spätere Phasen der Schwangerschaft. Bei akuten Schüben wurden systemische Kortikosteroide (n = 34/80, 42,5%) bevorzugt, gefolgt von Biologika und Antihistaminika (jeweils n = 15/80, 18,8%). Obwohl das in den Leitlinien empfohlene Ciclosporin gelegentlich für AD während der Schwangerschaft in Betracht gezogen wird (n = 38/81, 46,9%), wurde es von den Ärzten nur selten als bevorzugtes Medikament angesehen (n = 1/80, 1,25%).

Schlussfolgerungen

Unsere Studie zeigt eine Diskrepanz zwischen den Leitlinienempfehlungen und den Verschreibungspraktiken und weist auf einen unbedeckten Bedarf an Wissen und der Anwendung der bestehenden Empfehlungen hin.